Mit dabei waren Oliver, Hannes, Alex N., Alex K., Günter und Mansur
In der Zeit von SA 07. – SO 08.02. war die doch recht große Truppe von 6 Teilnehmern zum ersten Mal auf einer 2 tägigen Forschungstour in der Spitzeckhöhle, die ein großer Erfolg war.Aufbruch war Samstag morgens an der Talstation der Ifenbahn um 8.30 Uhr. Rückkehr am Sonntag kurz nach Betriebsschluss der Bahn um 17.00 Uhr. Leider waren wir zwar zu einer sympatischen Zeit am Höhlenausgang – nicht mitten in der Nacht – trotzdem waren widrige Schneesturm Verhältnisse die den Ausstieg nicht so angenehm machten wie den Einstieg (Schönster Sonnenschein).
Am frühen Nachmittag erreichten wir den Windkanal an dessen Ende eine Kammer zu dahinter folgenden Schloten bildet. Diese Kammer – das sog. Windbiwak – sollte unser Biwak werden. Steinschlagsicher, mit Rückzugsmöglichkeiten bei etwaigem Hochwasser und nicht zu weit von Trinkwasser entfernt.
Hannes und Mansur – ausgestattet mit dem nötigen Werkzeug um den Boden einzuebnen und eine Plane gegen den Wind aufzuhängen – sind voraus und haben bis zur Ankunft der restlichen Truppe bereits die Hängestühle und die Windschutzplane grob aufgehängt und den Boden teilweise eingeebnet. Nachdem die restlichen vier Teilnehmer da waren konnten wir alle zusammen in einer weiteren Stunde das Biwak vollständig herrichten. Dabei hat sich herausgestellt, dass der Wind nicht vollständig abgehalten werden kann.
Eine ausführliche Beschreibung hierzu hat Günter verfasst:
Die Windprobleme sind noch nicht gelöst. Vermutlich wird es bis zum nächsten Mal da unten durch den Wind evtl. an einigen Stellen die Folie ausgerissen haben. Die hintere Wandabschlußfolie sollte oben tiefer gehängt werden (unter die zwei seitlichen Wandausbuchtungen), damit der Wind besser über das Biwak pfeifen kann.
Beim nächsten Mal wieder etwas Normalbenzin mitnehmen, wir haben bestimmt 2/3 der Flasche (1 Liter Fassungsvermögen) verbraucht.
Ein kleines Brett aus nicht brennbarem Material für den Kocherstandplatz wäre hilfreich. Evtl eine kleines Camping-Hängeregal für das Besteck und sonstiges Kleinzeugs wäre gut…für die Zeit, wenn man im Biwak ist und die Sachen aus der Tonne genommen wurden.
Was man auffüllen sollte: Salz, Teebeutel
Evtl. eine Iso-Kanne zum Aufbewahren von heißem Wasser/Tee mitbringen.
Eine meiner Tonnen steht an der Tropfstelle und wird vollaufen. Mit dem Eimer kann man Wasser daraus holen fürs Kochen/Waschen.
Eine Flasche mit bereits verdünntem Danklorix liegt etwas abseits und ist mit „Chlor“ beschriftet. Dies kann auch zur Reinigung von evtl. Bakterien/Pilz-befallenem Zeugs verwendet werden. [Günter]
Nach dem herrichten des Biwaks haben wir und zuerst in zwei Gruppen aufgeteilt – Hannes und Mansur kümmerten sich um die Vermessung der tiefen Höhlenteile unterhalb der Freiheitshalle. Alex K., Alex N., Oliver und Günter sind direkt in Richtung 4. und letzter bisher bekannter Siphon aufgebrochen wo sie sich dann nochmal in zweier Gruppen aufgeteilt haben:
Oliver und Alex K. sowie Alex N. und Günter. Später dann noch die zwei Alex’en als Nachhut mit einer weiteren Forschungsunternehmung. Wir hatten ja zum ersten Mal Zeit ohne Ende.
Günter hat folgendes zum Besuch des 4. Siphon zusammengefasst:
Im Canyon vor dem Wasserfall konnte man oben Weiterführungen erkennen. Das Seil am Wasserfall war zerissen. Ein Stück des zerrissenen Seiles lag auf dem höher gelegenen Rückweg vom 4. Siphon (das hat aber angeblich Oliver dort hin gelegt). Wenn es aber auf dieser Höhe lag, dann wurde der 4. Siphon meterhoch überschwemmt? [Günter]
Eine Überschwemmung des 4. Siphons über mehrere Meter erscheint mir (Mansur) nicht ungewöhnlich. Ein zerrissenes Seil wurde von Oliver schon vor einem Jahr „irgendwo“ hochgelegt. Das wiederum deutet darauf hin, dass eine größere Überflutung dieser Bereiche eher selten ist. Ggf. sollte hier eine Messstelle eingerichtet werden.
Oliver und Alex K. sind zur gleichen Zeit links abgezweigt und sind in Richtung 3. Siphon gegangen. Ihr Ziel war die sog. 180° Engstelle:
Nach der 180° Kurve ist wohl ein Felsblock von der Decke gefallen. Der Gang erschien uns zu kritisch.
Somit ist der früher begehbare Rundweg Freiheit – 3. Siphon – 180° Engstelle – Rüblihalle – Freiheit NICHT mehr begehbar. Ein Rettungsweg -sollte der Rückweg bei einem Besuch einstürzen – besteht somit nicht mehr, was die Begehung dieser äußerst brüchigen Geänge deutlich unangenehmer und gefährlicher macht. Dieser Bericht von Alex K. und Oliver, sowie die Erlebnisse von Hannes und Mansur beim vermessen sind weitere Gründe wieso eine Umgehung der Freiheitshalle in höheren Etagen immer wichtiger wird.
Hannes hat die Vermessungstechnik um ein robustes Tablet ergänzt, dass eine nahezu vollständige Planzeichnung direkt bei der Vermessung ermöglicht. Nun sind wir in der Lage nicht nur den Polygonzug – also eine 3 Dimensionale Messlinie – aufzunehmen, sondern im gleichen Zug digital die Gangform und das Gangprofil aufzuzeichnen. Innerhalb von 2 Stunden konnte so ein vollständiger (Therion kompatibler) Höhlenplan mit 150m neuer Ganglänge aufgenommen werden. Die Zeit hat leider nicht gereicht um bis zum 4. Siphon, sowie bis zur 180° Engstelle zu messen. Leider müssen wir uns also ein weiteres Mal in diese brüchigen Gangpassagen begeben, um die restlichen Gänge aufzuzeichnen. Das erscheint mir aber wichtig, da wir die Raumlage des 4. Siphons benötigen, um etwaige höher gelegene Umgehungen zu finden und dahinter (hoffentlich) stabilere neue Gänge zu entdecken. [Mansur]
Ca 20m nach dem Biwak auf dem Weg zur Freiheit kann man in der Spalte aufwärts steigen bis man auf einen Gang an der Decke oberhalb dem Windkanal stößt. Dieser zieht aufwärts. Aufstiegsseil eingerichtet. Danach kann man kletternd und schlufend an der Decke meines Erachtens bis zur Freiheit gelange. Dort ist es mit relativ wenig Aufwand möglich mit Sicherung an der Decke entlang zu queren. Aus Zeitmangel nicht gemacht. Sehr intrressanter Bereich da man direkt oben an der Freiheit ist.[Alex K.]
Der Stollen direkt am Biwak endet nach einem kleinen Schluf und einem wunderschönen Ganz voller Excentriques an einem ca. 4m hohen Steilaufschwung. Wir haben uns aber den Aufstieg erspart, da es so aussieht, dass danach nur eine ca. 45° steile Spalte hochzieht, die immer enger wird.
Der ca. 20m einsehbare Schlot wurde bis zur einsehbaren Stelle eingesichert. Danach führt der Schlot weniger Steil rechts weiter und scheint in einen Gang zu münden. ca. 4 Bohrhaken fehlen hier noch, um den flacheren Bereich zu erreichen. Möglicherweise steht dieser Gang wiederum mit der weiter hinten von den anderen erkundeten Spalte zusammen. Da es aber dringend nötig ist eine Umgehung der Freiheitshalle zu finden, lohnt es sich schon an mehreren Stellen sich höher zu arbeiten um mehr Chancen auf abzweigende horizontale Gänge zu bekommen. Bei dieser Hochbohraktion habe ich festgestellt, dass die 4,5Kg schwere Bohrmaschine von Hannes schon ein fetter Brummer ist, wenn es ums hochbohren geht. Gelobt sei die Höhlenvereinsbohrmaschine mit 1,5kg [Mansur]