Zugang / Befahrung

Zugang

Der Talort für den Zugang zum Hölloch ist Riezlern im Kleinwalsertal. Im Sommer parkt man in Innerschwende und folgt der Forststraße ins Mahdtal. Nach der Höflealpe geht es auf dem Wanderweg direkt zum Hölloch (ca. 1- 1½ Stunden mit Gepäck ab Innerschwende).

Ab 1. November bis 15. Mai ist ein Teil des Mahdtals durch ein Wildschutzgebiet gesperrt. Das Hölloch darf dann nur über den auf der Karte eingezeichneten Zugang erreicht werden.

Dieser etwas längere Zustieg (2 Std. mit Gepäck) ist im Winter der bessere Zugang, weil meist bis zur Grafenkürenalpe gespurt ist. Dieser Weg führt westlich am Wildschutzgebiet vorbei.

Sommer- und Winterzugang zum oberen Mahdtal
Sommer- und Winterzugang zum oberen Mahdtal

Befahrungshinweise

Entgegen anderslautenden Internet-Höllochberichten von ‚Einmalbefahrern‘ sind wir nicht der Meinung, daß der Höllochschacht, insbesondere im Winter, ganz einfach zu befahren sei.

Wir warnen vor allzu leichtsinnigen Aktionen.

Was einmal aufgrund optimaler Wetterlage gut ging, kann ein andermal in einer Katastrophe enden. Im Hölloch ist der Abstand zwischen einem ‚kleinen‘ Problem und einer Katastrophe nur minimal! An der Gedenksäule für Sepp Gerstmair wäre zwar noch Platz für andere Gedenkplatten, … aber es muß ja nicht sein! Wir wissen, wovon wir reden! Hundertprozentiges Wetter (trocken, kalt) ist Grundvorausetzung für eine Höllochbefahrung. Die beste Jahreszeit für den Besuch der Höhle ist der Herbst und der Winter.

Wir möchten noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass unerfahrene Höhlengeher nichts im Hölloch verloren haben und erst recht nicht bei zweifelhaften Wetterverhältnissen. Selbstüberschätzung, Ausrüstungsmängel und fehlende Kondition können bei einem Wassereinbruch oder Wetterumschwung fatale Folgen haben.

Im Sommer und Herbst

Für den 76 m tiefen Schacht am besten ein 100 m Seil verwenden. Im Jahr 1997 wurden rostfreie Klebeanker für Zwischenhänger an der Schachtinnenwand angebracht. Ab der Schachtstufe kann zur Sicherheit, insbesondere bei Steinschlag und/oder Starkregenfällen, durch den an der südlichen Schachtwand gelegenen Nebenschacht, abgeseilt werden. Bei Wassereinbruch im Schacht wird so der gefährliche untere Schachtteil umgangen. Bei Starkregen oder Vereisungsgefahr sollte evtl. eine Nacht im Biwak verbracht werden, statt sich mit dem Wettergott und dem Hölloch-Höhlengeist messen zu wollen.

Im Frühling

Im Frühling ist von einer Befahrung völlig abzuraten, da tonnenschwere Eiszapfen und Eisvorhänge an den Wänden sich jederzeit lösen können und evtl. den linsenförmigen Durchstieg in den unteren Schachtteil verstopfen.

Im Winter

Die Lawinengefahr ist immer zu berücksichtigen. Der Zugang zum Hölloch ist zwar meist relativ ungefährlich, aber es gibt Tage, wo auch hier Gefahren drohen. Darum immer den Lawinenlagebericht abrufen. Möglichst ein neues, gut imprägniertes Seil nehmen. Den Schacht sorgfältig von Eissäulen befreien, die im Seilbereich hängen. Das Seil unten fest an der trockenen Schachtinnenwand stramm ziehen (sonst Vereisungsgefahr). Hierzu wurde eine kleine Plattform auf der mittleren Ebene gebaut, allerdings auch des öfteren von der Natur wieder abgebaut. Das Schachtseil kann so schnell vereisen, dass bereits zehn Minuten nach dem Abseilen ein Aufstieg mit Steigklemmen unmöglich wird, ein Shunt kann hier Lebensretter spielen. Feuchte, insbesondere mit Lehm verschmutzte Crolls und Steigklemmen, vereisen beim Aufstieg in die winterliche Kälte und können im geöffneten oder geschlossenen Zustand dann nur noch schwer oder gar nicht mehr gangbar gemacht werden.
Der Nebenschacht ist im Winter meist mit Eis verblockt und kann nicht benutzt werden.

Im Zweifelsfall im Biwak übernachten, bevor Leben riskiert wird!

Die Begehung des unteren Höhlenteils bis zum unteren Höllochsee (Siphon 1) verlangt nur leichte Kletterei und ist teilweise versichert. Mit einer Neoprenhose kann man, je nach Wasserstand, direkt im Bach laufen, am unteren Wasserfall ist ein Seil von ca. 10 m Länge sehr hilfreich. Der obere Höhlenteil, also bachaufwärts, ist nur über einige Seilaufstiege möglich. Teilweise sind auch hier Seilversicherungen angebracht.

Im neuen Höhlenteil, ab dem unteren Höllochsee (Siphon 1 und 2), ist wenig fixes Material vorhanden. Wegen dem starken Wasserdruck müssen sämtliche Seile jedesmal ausgebaut werden, lediglich die Verankerungen sind vorhanden. Von Begehungen des neuen Höhlenteils raten wir ab. Dieser Bereich wird von keiner Höhlenrettung abgedeckt! Man ist dort also ziemlich allein mit sich und der Welt.

Hier die Links zu Wetter- und Lawinenlagebericht.

VOL-Wetter – Vorarlberg Der Voralberger Wetterbericht trifft meistens für das Gottesackergebiet zu.

Lawinenlagebericht Deutschland

Bitte immer beachten !

Im Notfall kann natürlich unser Biwak benutzt werden. Bei Ge- und Verbrauch von Gegenständen bitten wir um Benachrichtigung. Karbidreste und Abfälle sind immer selbst mit heraus zu nehmen. Das ‚große Geschäft‘ gehört auch dazu!!!

Der zweite, künstlich geschaffene Eingang E2 ist verschlossen und wird nur für Forschungsarbeiten benutzt.